Meine Geschichte

ist eine Geschichte der Liebe. Zum Leben. Es gibt immer einen Grund, zu lieben, zu glauben und zu hoffen. Immer. Ich glaube, wir alle können es schaffen, aufzublühen, wenn wir etwas finden, in dem sich unsere Wurzeln ausbreiten und gedeihen können. Etwas, das uns stark macht und uns ein Zuhause bietet, unabhängig von dem Ort, an dem wir uns befinden. Wurzeln geben uns Halt, versorgen uns mit allem, was wir wirklich brauchen und verbinden uns mit Anderen. Ich bin sehr demütig und glücklich, wenn ich spüre, wie verwurzelt ich in meinem Leben bin.

 

Partnerschaft

Leicht, frei und unbeschwert sein wie eine Feder. Die nötige Ruhe, Kraft und Erdung schöpfen wir oft aus der Partnerschaft zu unseren Menschen. Wir erleben zuckerwatteleichte Höhen und nervenzehrende Tiefen Hand in Hand. Wir gehen diesen Weg gemeinsam, entscheiden uns jeden Tag aufs Neue füreinander und blicken genauso hoffnungsvoll und gespannt in die Zukunft, wie wir im Jetzt und Hier unsere gemeinsame Zeit genießen. Wir wärmen, brauchen, halten und streiten uns, sind manchmal stur und manchmal einsichtig. Perfekt sind wir nicht. Aber wir sind füreinander und miteinander da. Auf Augenhöhe. So oder so ähnlich und wahrscheinlich dann in Fleisch und Blut noch viel besser fühlt sich eine gute Partnerschaft für mich an. So lange ich sie aber nicht mit anderen Menschen, lebe ich sie zumindest mit mir selbst. Ich versuche, mich so gut wie möglich selbst kennenzulernen, auf mich acht zu geben und der Mensch zu werden, mit dem ich selbst gerne zusammenlebe. Das ist manchmal auch schon ganz schön aufregend (und anstrengend).

 

Familie

sind für mich nicht nur die Menschen, in deren Leben man geboren wird. Es sind die Menschen, die sich für ein gemeinsames Leben entscheiden und die die Arbeit und Kompromisse, die jede Beziehung bedeutet, nicht als Opfer sehen, sondern als Geschenk. Ich habe eine große, liebevolle Familie. Viele begleiten mich schon mein ganzes Leben, andere sind erst in den letzten Jahren dazugekommen. Ich danke euch. Bei jedem und jeder von euch weiß ich, dass ihr für mich und füreinander da seid. Ob Blut oder Wasser spielt für euch keine Rolle. Dank euch bin ich überall zuhause. Ich kann von überall her heimkehren und fühle mich nie vergessen. Ihr gebt mir Raum, alleine zu sein, wenn ich es will, ohne jemals einsam zu sein. Ihr seid meine Flügel.

 

Natur

macht mich einfach glücklich. Wenn ich Kraft tanken will, muss ich nur eintauchen in Wald, Wiesen, Berge, Wind und Sturm. Ich liebe Deutschland dafür, wie wunderschön die Jahreszeiten hier sind und wie jede ihren ganz eigenen Duft und besonderes Licht bringt. Wenn ich in der Natur bin, wird mir bewusst, wie wenig wir eigentlich brauchen. Ich kann ganz bei mir sein und alles fallen lassen, das mich aufregt oder belastet. Ich versuche, meinen Teil dazu beizutragen, dieses Paradies zu erhalten, um auch meine Kinder und Enkelkinder noch in einer so schönen Welt aufwachsen zu sehen. Für die Zukunft wünsche ich mir, ein Zuhause zu schaffen, das mehr im Einklang und rücksichtsvoller mit der Natur ist und ich bin sehr gespannt, wohin mich dieser Weg noch führt.

 

Pferde

Was soll ich sagen? Ich bin ein hoffnungsloser Fall. Sie berühren mich. Ihre Anmut, ihr Vertrauen in uns, ihre bedingungslose Zuwendung, es gibt nichts an ihnen, das mich nicht zutiefst beeindruckt. Ich bin ein Ponymädchen seit ich laufen kann und das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Sie haben mir so viel beigebracht, dass ich jetzt schon weiß, dass ich das niemals alles zurückgeben kann. Ich liebe sie alle, aber ein kleines Schlitzohr hat es mir besonders angetan, das muss ich zugeben. Nóri gehört seit über sechs Jahren zu mir, hat mich gefunden, obwohl ich etwas ganz anderes gesucht habe und hat mein Leben wie kein anderes Pferd zuvor bereichert. Er ist ein echtes Wildpferd, hat die längsten weißen Wimpern, die man sich vorstellen kann und ist mein größter Lehrer. Dank ihm bin ich zur Akademischen Reitkunst gekommen und für ihn will ich jeden Tag ein besserer Pferdemensch sein. Du bist mein bestes Mufflon.

 

Gastronomie

Ganze 17 Jahre war sie ein fester Bestandteil meines Alltages. Nach meiner Ausbildung zu Hotelfachfrau habe ich sehr früh die Chance bekommen, in der Sterne-Hotellerie viel Verantwortung zu übernehmen. Es war eine anstrengende, aber ganz wunderbare Zeit, in der ich viel über Menschen gelernt habe und einen strukturierten und ruhigen Umgang in anspruchsvollen Situationen verinnerlichen konnte. Menschen ein Gefühl von Zuhause zu schenken, wenn sie es eigentlich nicht sind, fühlt sich wunderbar an und stand für mich immer im Mittelpunkt meiner Arbeit. Da aber genau dafür im Management nicht mehr wirklich Zeit blieb und es mich plagte, dass ich Tag ein Tag aus die gleichen Abläufe mit wenig Gästekontakt und wenig Zeit für geistreiche Beschäftigung hatte, entschied ich mich, einen langjährigen (und damit meine ich wirklich jahrzehntelangen) Traum zu verwirklichen. Philosophie studieren. Einfach so. Eine Geisteswissenschaft. Mit Anfang dreißig. Ganz genau, haben sie gesagt.

 

Philosophie

Ein klein wenig mulmig war mir schon, als so viele Menschen in meinem Umfeld meiner Entscheidung Philosophie zu studieren mit handfester Skepsis begegneten. In der Gastronomie war ich immer gut, kannte meine Stärken und Schwächen und wusste, dass mich so schnell nichts aus der Fassung bringen kann. Mit Beginn meines Studium war plötzlich alles anders. Die Karten wurden neu gemischt. Ich hatte keine Vorstellung, welchen Menschen, Ansichten und Herausforderungen ich begegnen würde. Jetzt, am Ende meines Grundstudiums, kann ich nur sagen: Es ist noch viel schöner und richtiger für mich, als ich dachte. Jeder Tag meines Lebens und jede einzelne Erfahrung kommt mir jetzt zugute. Ganz viel Erlebtes kann ich jetzt mit anderen Augen sehen und reflektieren. Darüber nachzudenken, was die Welt, in der wir leben, ausmacht und wie wir in ihr gut zusammen leben können, ist so kostbar. Die Möglichkeit zu haben, mich mit so klugen, innovativen und bescheidenen Menschen wie meinen Professor*innen, Dozierenden und Kommiliton*innen auszutauschen, macht mich sehr demütig und spornt mich an, zu einer lebenswerten Welt beizutragen so gut und passioniert ich kann. Wissen ist nicht nur Macht. Für mich trägt es auch zu (m)einem guten Leben bei.

 

Reisen

Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht reise. In wunderbare, ferne Länder, wie Neuseeland oder Island, zu Feenhäusern, Riesenbergen und Glühwürmchenhöhlen. In Gedanken noch viel weiter, oder ganz in die Nähe, zu meinen Lieben, mit Schokolade auf die Couch, ganz warm und vertraut. Mit jedem Wort und jeder Seite einer Geschichte tiefer hinein in die Welt, die sich vor meinem inneren Auge entfaltet. Reisen macht frei. Man kann es von überall her und hin zu jedem Ort. Auf Reisen werden Fremde zu Freunden und die Welt zur Heimat. Reisen ermöglicht Heimkehren. Für mich bedeutet der Blick auf das Leben als größte Abenteuerreise, dass ich es schaffe, mich darauf einzulassen, auch mal dahinzutreiben, mich mitreißen zu lassen und mich nicht ungesund an Dingen festzuklammern, sondern es zu nehmen, wie es kommt. Alles ist im Fluss. Und ich hab‘ ein Floß und Kekse.